Es ist schwerlich zu übersehen und mehr als nur ein flüchtiger Trend: Die großen Fotodatenbanken haben ihr Portfolio für den Visual Trend Haptik und Berührung massiv ausgeweitet. Sie bilden damit den Berührungshunger in unserer Gesellschaft nach zwei Dekaden digitaler Entsinnlichung ab.

 

Das 21. Jahrhundert war bis jetzt das Jahrhundert der Screens, Bits und Bytes. Dabei immer mobiler, Informationen und Bilderwelten allgegenwärtig. Das Leben als Touch & Go. Doch schon die 10er Jahre brachten auch neue Trends mit sich, die sich aus einer Revitalisierung der analogen Welt herleiteten.

 

Haptik-Boom bei
den Bilddatenbanken

 

Das wiederentdeckte Interesse am Do-it-yourself (DIY), die Freude an handwerklichen Tätigkeiten, die Rückkehr der Polaroid-Fotografie, der Boom der Ausmalbücher und Bulletjournale – wohin man schaut, der menschliche Need for Touch (NFT) sucht sich seine Ventile.

 

Das ist natürlich auch den Managern der kommerziellen Bilddatenbanken nicht verborgen

geblieben und hat zu einem wahren Haptik-Boom bei den Motiven geführt. Gezielt und durchaus vielschichtig wurde der Bildbereich zu Haptik und Berührung strategisch aufgerüstet und ausgeweitet. Allen voran von großen Anbietern wie Adobe, die sich damit auch als visuelle Treiber der neuen Hinwendung zum Analogen positionieren und  kleinere Bilddatenbanken-Anbieter zum Nachziehen animieren.

 

Die Beschäftigung
mit der realen Welt

 

Und das geschieht durchaus im Rahmen eines analytischen Befundes der digitalisierten Gesellschaft: “Wir verlieren den Bezug zu den Strukturen, der Wärme und der Unvollkommen-heit, jenen Dingen, die sich aus der Beschäftigung mit der realen Welt ergeben – Kunsthandwerk, Textilien, Baustoffen und auch untereinander”.

 

Eine Analyse, die sich mit Leichtigkeit um weitere wichtige kompementäre Trends ergänzen lässt wie z.B. die Renaissance von Werbebrief und haptischem Direktmailing. Unterm Strich also ein Trend, der sich durchaus zum

Haptik-Boom bei den  Bilddaten-

 

 

banken auswächst. Und damit natürlich glänzend monetarisierbar ist – durch die sprunghaft zugenommene (zahlungspflich-tige) Nachfrage nach haptisch-sensorischen Bildmotiven.

 

Der Wert haptisch-
sensorischer Werbeträger

 

Die anschwellende Download-Quote ist gleichzeitig ein brillanter Indikator für den Wert haptisch-sensorischer Werbeträger aus der Welt des Papiers und des Prints. Wenn der visuelle Hunger nach Haptik und Berührung zum rentablen Geschäftsmodell taugt, ist es Zeit für die haptisch-reale Erlösung. Die Wiederentdeckung und Zurückeroberung der analogen, sinnlich unmittelbar zugänglichen Lebenswelt.

 

Zurück aus den “alternativen Realitäten” und “Fake-Welten” in die simple und trotzdem sinnlich reiche Ursprungswelt des eigenen Lebensradius’. Und zu der gehören eben auch Bildkalender, Schreibgeräte, Notizbücher und Haftnotizen. Willkommen zurück!

 

 

Autor: Richard Kastner

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