Schreibkalender gehören ohne Zweifel zu den ältesten Informationsquellen der Menschheit. Noch lange bevor es Zeitungen - geschweige denn Zeitschriften - gab, informierten die ersten Zeitplaner  über alltägliches Wissen und nützliche Kleinigkeiten.

 

Die Erfolgsgeschichte beginnt bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts - die Entwicklung der ersten Mondkalender sogar noch viel früher. Zeitungen entstehen hingegen erst etwa 50 Jahre später, Zeitschriften brauchen ganze 100 Jahre.

 

Doch wie ist dieses beispiellose Durchhaltevermögen von beinahe fünf Jahrhunderten zu erklären? Ganz einfach: Kalender haben sich seit jeher immer den Bedürfnissen ihrer Benutzer angepasst.

 

Waren damals vor allem landwirtschaftlich relevante Themen von Interesse oder die Namenstage der Heiligen, so gibt es heute individuelle Papierkalender für jeden Beruf und jede Interessengruppe. Die Möglichkeiten dabei sind mannigfaltig.

 

 

 

Ein Kalender für Studenten sollte seinem Leser beispielsweise die vorlesungsfreien Zeiten verraten. In Exemplaren für Chemiker könnte ein Periodensystem Platz finden.

 

Kalendermonopol

 

Ausgesprochene Anhänger klassischer Musik können mit den Geburts- und Todestagen ihrer Lieblingskomponisten versorgt werden. Kalender sind also keine bloße Alltagshilfe, sondern ein Lebensbegleiter, der nicht nur die eigenen Termine strukturiert, sondern auch unterhält und jederzeit mit Rat und Tat zur Seite steht.

Und so war es schon immer: Bereits zu Beginn ihrer Entstehung gaben die Planer nicht nur Auskunft über den Tag, die Woche und den Monat, sondern auch über die Mondphasen, Feiertage und die besten Zeiten für bestimmte Tätigkeiten.

 

So ist der Begriff des "Badetages" beispielsweise das Produkt längst vergangener Zeiten und war als gut gemeinte Empfehlung in den

Schreibkalendern des Mittelalters zu finden.

Wie bedeutend Kalender schon damals waren, zeigt unter anderem die Tatsache, dass Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg ein Kalendermonopol einführte. Es durften also nur Kalender aus seinem Machtbereich vertrieben werden. Durch diese Maßnahme erzielte er einen Erfolg, den man heute als Marktführung bezeichnen würde, und hatte durch seine Handhabe einen großen medialen Einfluss auf sein Volk.

 

Kalender gehören also keinesfalls zur aussterbenden Zunft. Im Gegenteil: Wandlungsfähige, individuell angepasste und wirklich nützliche Zeitplaner sind in unserer reizüberfluteten Welt wichtiger denn je. Außerdem gehören sie zu den wirkungsvollsten Werbeartikeln, schließlich wird ein Kalender mehrfach täglich konsultiert und ist 365 Tage im Jahr greifbar.

 

Autor: Sabine Wegner

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